Rauchen ist schädlich – das weiß jeder. Aber was ist mit den überall achtlos weggeworfenen Zigarettenkippen?
Testet euer Wissen im „Kippenquiz“!
Schaut euch das Video an – und im Anschluss wartet noch eine kleine, fiktive Geschichte auf euch, die sich genau so hätte ereignen können.
207 Millionen Zigaretten
Zigarettenkippen
4,5 Billionen Zigarettenkippen
7000 Giftstoffe, u.a. Nikotin, Benzol, Arsen, Cadmium, sogar der Raketentreibstoff Hydrazin ist enthalten.
bis zu 1000 Liter Wasser werden durch eine weggeworfene Zigarettenkippe verseucht.
nach 30 Minuten im Regen sind 30 % der Giftstoffe einer Kippe bereits ausgespült.
bis zu 15 Jahre dauert dieser Prozess
ein Zigarettenfilter
Lediglich 25 Euro beträgt das Verwarngeld für eine weggeworfene Kippe
Die Arbeit war in der letzten Zeit so anstrengend, dass Laura seit Wochen nur noch die Tage bis zu ihrem nächsten Urlaub zählt. Schon vor Monaten hat sie ein kleines, gemütliches Apartment auf Borkum gemietet und möchte dort, zusammen mit ihrer dreijährigen Tochter Sarah, am Strand spielen und das Watt genießen. Nun ist es endlich so weit. Der letzte Arbeitstag ist geschafft und Laura macht sich voller Vorfreude, aber auch ein wenig gestresst daran den Koffer zu packen und alles ins Auto zu laden. Dann folgt die Fahrt zur Fähre und von dort aus setzen sie auf die Insel über. Auf Borkum angekommen beziehen die beiden ihr Apartment, die Luft ist herrlich. Laura beschließt mit Sarah einen Standspaziergang zu machen. Sie wollen gemeinsam ein paar Muscheln zum Spielen suchen. Der warme Sand unter den Füßen fühlt sich großartig an, am Stand weht eine angenehme Brise und so fangen die beiden an mit gesenktem Blick am Stand entlangzulaufen.
Ein paar Muscheln finden sie dort, aber was sind denn das für kleine Schnipsel, die über den Stand verteilt sind? Sarah geht etwas in die Hocke und legt mit der Hand einen der Schnipsel im Sand frei – was sie dort findet, verdirbt ihr schlagartig die Urlaubsstimmung, Zigarettenkippen! Das kann doch nicht wahr sein, überall verteilt im Sand. Laura nimmt Sarah an die Hand, sie möchte nicht, dass ihre Tochter zwischen Zigarettenkippen nach Muscheln sucht. Sarah fängt an zu weinen, weil sie sich so auf den gemeinsamen Ausflug gefreut hat, aber Laura möchte die Unternehmung abbrechen und schlägt vor stattdessen ein Eis zu essen.
Wieder in der Unterkunft angekommen ist Lauras Stimmung deutlich getrübt. Sie ärgert sich darüber, dass sie ihren Urlaub durch die Gedankenlosigkeit anderer Menschen nicht in vollen Zügen genießen kann. Und hatte sie nicht erst letztens einen Fernsehbeitrag gesehen, der über die Freisetzung von Schadstoffen aus Zigarettenkippen berichtet hat? – Gruselig! Was kann man nur dagegen tun? – Sie fängt an im Internet nach Informationen zu suchen und erfährt, dass ihre Erinnerung stimmt, Zigarettenkippen setzen eine Vielzahl an Schadstoffen frei, wenn sie mit Wasser in Berührung kommen.
Sarah hat sich in der Zwischenzeit glücklicherweise wieder beruhigt und spielt im Apartment mit ein paar Bauklötzen. Als sie später zu Bett gehen, lässt das Thema Laura keine Ruhe. So beschließt sie am nächsten Tag, bewaffnet mit einem Putzeimer und einer Grillzange, erneut zum Stand zu gehen. Sie sucht eine saubere Stelle für Sarah, die fröhlich beginnt im Sand zu spielen. Währenddessen fängt Laura an im Umkreis Zigarettenkippen zu sammeln, solange Sarah sich an ihrem Spiel erfreut. Die Menge, die sie innerhalb von 30 min zusammenkommt, ist beachtlich, der Boden des Putzeimers ist inzwischen vollständig mit etwa zwei Händen voll Kippen bedeckt. Ein Mann beobachtet dies eine Weile und entschließt sich dann Laura anzusprechen. Er ist verwundert darüber, was die junge Mutter dort tut. Laura berichtet von ihrem Erlebnis am Vortag und sagt, sie wolle einfach etwas tun. Der Mann schaut peinlich berührt auf seine Zigarette, die er zwischen den Fingern hält. Noch nie hatte er darüber nachgedacht welche Auswirkungen diese auf die Umwelt und für andere Menschen haben könnte. Auch er musste sich eingestehen, dass er schon mal eine Kippe fallen lassen hat, wenn kein Mülleimer in der Nähe war. Die Schnipsel am Stand waren ihm bisher kaum aufgefallen, aber die junge Mutter hatte Recht, überall lagen sie im Sand. Trotzdem schaut er irritiert und fragt Laura, wieso es etwas bringen solle Kippen einzusammeln, am Ende würde es doch immer mehr Menschen geben, die ihren Müll achtlos in die Umwelt werfen, als eine Person allein aufsammeln könne. Laura stutzt, soweit hatte sie noch gar nicht überlegt, sie hatte nur das Gefühl etwas tun zu müssen, damit sich an irgendeinem Ort auf dieser Welt etwas ändert – auch wenn es nur ein kleines Stück Strand auf Borkum ist. Aber dann fängt sie an zu lächeln, denn ihr wird bewusst, dass sie doch etwas bewegt hat, denn dieser Mann ist stehen geblieben und sie hat es geschafft ihn auf das Problem aufmerksam zu machen. Wahrscheinlich wird er zukünftig keine Kippen mehr am Strand fallen lassen. Plötzlich merkt sie, wie sich aus dieser Erkenntnis weitere Ideen in ihrem Kopf formen. Was wäre, wenn sie weitere Menschen überzeugen könnte? Was wäre, wenn am Strand Informationen verfügbar wären, die über die Problematik aufklären? Würden die Menschen es annehmen, wenn in den Zugangsbereichen kleine Dosen für die eigenen Zigarettenkippen liegen würden, die einfach in der Hosentasche verstaut werden könnten? Sie schaut den Mann an und sagt es stimme, dass sie niemals genug Kippen einsammeln könne, aber was wäre, wenn sie Menschen durch ihre Aktion aufmerksam machen würde? Laura beschließt ihren Vorschlag am nächsten Tag am Touristenzentrum vorzutragen und fühlt sich richtig beflügelt. Den Mann fragt sie, ob er nicht Lust hätte ihre Ideen bei einem Kaffee zu besprechen, aus ihrer Sicht ließe sich hier doch einiges machen. So laufen sie zusammen mit Sarah zu dem kleinen Café, die inzwischen ohnehin die Lust an ihrem Spiel verloren hat…
So oder so ähnlich könnte es sich zugetragen haben, das wissen wir nicht. Borkum und verschiedene andere Nordseeinseln sensibilisieren bereits für das Thema Kippen: Zigarettenmarathon / Stadt Borkum. Umweltschutz kann so einfach sein! Jeder Mensch kann etwas dazu beitragen, ganz im Rahmen der eigenen Möglichkeiten – indem man selbst keinen Müll in die Umwelt wirft, Menschen informiert oder sogar aus einer Idee heraus eine Aktion anstößt.